Was heisst neurodivers eigentlich?

Meine Sichtweise auf Neurodiversität (Teil 1)

Da rede ich immer von neurodiversen Kindern und einigen unter Euch ist vielleicht gar nicht so ganz genau klar, was das eigentlich im vollen Umfang bedeutet. Daher habe ich heute mal für Euch die vielen verschiedenen Blickwinkel auf Neurodiversität im heutigen Blog beleuchtet.

Neurodiversität bedeutet erstmal einfach nur neurologische Vielfalt. Und das heisst dass wir eigentlich alle unter diesen Begriff fallen, denn jedes Gehirn ist anders und daher sind wir eben auch alle Einzigartig.

Die meiste Zeit wird aber unter neurodivers diejenigen unter uns zusammengefasst, die sich anders entwickeln, also Kinder mit Autismus, ADHS, Dyslexie aber auch Hypersensibilität. Die Gehirne dieser Kinder, sind anders verdrahtet oder geschalten und nehmen die Umwelt daher oft anders wahr und kommunizieren auch anders.

Behinderung oder nicht?

Oftmals werde ich gefragt, was für eine Art von Behinderung mein Kind hat und meine Antwort darauf ist eigentlich immer, dass mein Kind keine Behinderung hat. Denn diese Kinder sind nicht schlechter und auch nicht behindert. Sie sind aber unbestritten anders und das System von Körper- Geist und Seele ist nicht in Balance (darüber lest ihr in Teil 2).

Neurotypisch

Auf der anderen Seite werden die ganzen anderen Kinder (oder auch Erwachsenen im Übrigen), als Neurotypisch eingestuft. Auch ich bin lange dieser Suggestion aufgesessen. Denn was man dann genau unter typisch oder normal versteht, entzieht sich mir bislang. «Typisch» oder «Normal» sind nichts weiter als Konzepte, welche wir durch soziale und kulturelle Prägungen übernommen haben. Denn wie gesagt, wir sind alle anders und einzigartig und vielleicht ja auch ein bisschen «ureigen verrückt». Nur wirklich leben und wahrhaben tun die meisten von uns das nicht. Wir versuchen deshalb alle krampfhaft unsere Kinder in diese Norm des «Neurotypischen» zu pressen und das «normale» Leben was wir uns für sie vorgestellt haben, dass wir vergessen, dass unsere Kinder eigentlich schon einzigartig und richtig sind.

Oftmals wird schon bei der Diagnose, den Eltern diese Entwicklungsstörung als Behinderung, Beeinträchtigung oder fast schon als «Todesurteil» aka «nicht heilbar» verkauft, da unser Gesundheitssystem dies so klassifiziert. Ich finde, dass dies Eltern in eine fatale Lage bringt, die weder Ihnen selbst noch ihrem Kind dienlich ist. Für manche Eltern ist dass ganz okay und für andere weniger. Ich finde, anstatt die Eltern und Kinder herabzusetzen, sollten wir unsere Sicht HUMANISIEREN. Und zwar als ganze Gesellschaft.

Was wir brauchen

Wir brauchen nicht noch mehr limitierende Regeln, Systeme und Bewertungen, sondern Mitgefühl, Freude am Sein, den Fokus auf Talente statt Schwachstellen und noch so vieles mehr. Dazu braucht es Aufklärung und Information. Deshalb unterstütze ich zwar die immer stärker werdende Neurodiverse Bewegung und Community, aber eigentlich geht mir das zu wenig weit. Eigentlich würde es dieses «Für» etwas sein nicht brauchen, wenn die restliche Gesellschaft nicht ständig in Mangeldenken, Exklusionsdenken und einer tiefgreifenden (Überlebens-)Angst gefangen wäre.

Das ist mein Auftrag hier. Eltern neurodiverser Kinder eine neue Sicht auf Ihre Kinder und ihre Umwelt zu geben und sie daher zu ermächtigen einen humanen und liebevollen Weg mit Ihren Kindern zu bestreiten. Das wird diese Kinder schneller wieder in Ihre Balance und innere Mitte bringen und damit Entwicklung fördern als jede Therapie und jedes Medikament da draussen.

Lasst uns diese Kinder also so annehmen wie sie sind, einzigartig, wundervoll anders und als Katalysatoren für Veränderung!!

Was denkt Ihr über Neurodiversität? Findet Ihr euch in diesem Artikel wieder oder eher nicht? Nächste Woche gibt es eine Fortsetzung dieses Blogartikels, in dem ich euch meine Sicht erkläre, was genau wieder in Balance kommen muss.

Alles Liebe,

Carmen

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