Mein Kind hat eine Diagnose und was ist mit den anderen Kindern oder mir?

Als wir die Diagnose für unseren Sohn erhalten haben, wurde mir erst mal von den Ärzten mitgeteilt, dass mein Mann und ich nicht selbst von Autismus oder ADHS betroffen zu sein scheinen. WTF?! Dachte ich? Darüber hatte ich noch nie im Entferntesten selbst nachgedacht. Also legte ich diesen Gedanken ganz schnell wieder «ad acta» und konzentrierte mich voll und ganz auf meinen Sohn. Je länger ich aber auf dieser Autismus Reise unterwegs war, umso mehr Mühe hatte ich mit dem, was mir damals gesagt wurde. Warum, erkläre ich euch im heutigen Blog.

Was heisst Neurodiversität (Blog Teil 1)

Wer meinen Blog regelmässig liest, weiss, dass ich fest davon überzeugt bin, dass wir alle Einzigartig sind. Daher braucht es für mich eigentlich keine Einteilung in «Normal» und «Anders». Denn «Normal» zu sein ist ein Konzept, dass wir uns als Gesellschaft selbst auferlegen. Lies mehr darüber in meinem früheren Blog.

Was ist Autismus (siehe Blog Teil 2)

Wenn wir mal ganz vereinfacht sagen, dass JEDE Erkrankung unseres (Körper-)Systems eine Kombination aus Genetik und dem einhergehenden Stresslevel ist, dann wird klar, dass wir alle an für uns ureigenen Symptomen leiden, die mit der Zeit zu schwerwiegenden Erkrankungen führen können. Sei es eine Autoimmunerkrankung, Krebs, Herzinfarkt oder eben eine Diagnose wie Autismus etc. Für was wir persönlich anfälliger sind, steht in unserer Genetik. Ob wir diese Genetik «in Gang» setzen, liegt zu einem grossen Teil an uns selbst. Mehr über die körperlichen Zusammenhänge mit den Symptomen lernst du in meinem Onlinekurs 1×1 im Umgang mit neurodiversen Kindern.

Wie wird Autismus oder Neurodiversität diagnostiziert?

Bei uns wurde ein EQ und IQ Test gemacht, danach einen Fragebogen zu Verhaltensauffälligkeiten (Symptomen) und Sprachauffälligkeiten ausgefüllt, ein Elterngespräch geführt und schon war die Diagnose da. Frühkindlicher Autismus mit ADHS. Das wars. Die Fragebögen konzentrierten sich weitestgehend auf Verhaltensauffälligkeiten. Wir wurden also auf die Verhaltensauffälligkeiten unseres Kindes reduziert. Keine körperlichen Zusammenhänge wurden erfasst, nach keinen traumatischen Erlebnissen gefragt, nichts nada. Anmerkung: Vielleicht gibt es noch umfangreichere, andere diagnostische Verfahren, die ich aber nicht selbst erlebt habe.

Sind diese Diagnosen dann überhaupt hilfreich?

Diagnosen sind für mich in erste Linie hilfreich, dass sie eine Auskunft über die sofortige Notwendigkeit einer Stressintervention geben. Welche das aber genau ist, bleibt aufgrund der mangelnden Diagnostik aber erst mal nur zu erahnen. Bei unserer westlichen Medizin ist zudem meist eine nicht sehr hilfreiche Prognose inkludiert (da vor allem frühkindlicher Autismus in den Bereich der Behinderung klassifiziert wird), gefolgt von einer Medikamentengabe (in Form von Ritalin, Antidepressiva und Co), die meist nur Symptome bekämpft und dadurch das bereits überlastete System auf Dauer meist noch weiter aus der Balance bringt. Um ehrlich zu sein, wurden uns Medikamente sogar schon lange vor einer offiziellen Diagnose angeboten. Ob dies jedoch bei der «Gesundung des Systems» hilfreich ist, ist fraglich.

Was heisst das jetzt für mich und meine anderen Kinder?

Tatsächlich ist es Realität, dass aufgrund der Diagnose eines Kindes auch die Eltern oder andere Kinder der Familie eventuell später eine Diagnose erhalten. Nachdem mein Sohn mit dieser Diagnose meine Gene mitbekommen hat, genauso wie meine Tochter und wir alle den gleichen/ähnlichen Lebensstil führen ist die Chance ja auch reell, dass auch ich oder meine Tochter an Symptomen leiden können, die ins Autismus Spektrum fallen. Mir Sorgen machen und weitere Abklärungen machen, tue ich jetzt aber nicht (da ich kein Fan von dieser Art von Diagnose bin). Ich bin aber definitiv achtsamer geworden, da ich angefangen habe Zusammenhänge zu verstehen und Ursachen zu erkennen. Die Änderungen die wir daher in unserem Lebensstil als Familie aufgrund der Diagnose unseres Sohnes gemacht haben, kommen ehrlich gesagt uns allen zugute. Im Endeffekt geht es darum Stress aus dem System zu nehmen. Was für Stress bei deinem Kind in den Mix spielt, ist dabei so individuell wie wir alle.

Was ist zu priorisieren?

Aber eines ist klar, ich habe angefangen mich selbst zu priorisieren. Sicherzustellen, dass es mir gut geht. Damit ich wieder die Kapazität bekommen habe, zu agieren, anstatt auf alles zu reagieren. Mein eigenes Nervensystem wieder in Balance zu bringen. Gebe dich nicht selbst auf, um deine Kinder in noch mehr Therapien zu bringen oder deine Kinder zu «fixen» oder jemand anderes zu genügen. Damit wirst du Deinen Kindern einen grösseren Gefallen tun, als mit allem anderen. Das kann ich aus eigener Erfahrung und tiefster Überzeugung sagen.

Höre auf deine Körperintelligenz

Wenn man den grossen Gurus (Dr. Joe Dispenza, Bruce Lipton und viele andere) da draussen glaubt, dann können wir uns sowieso alle selbst «heilen» oder wieder in Balance bringen. Jede Minute des Tages versucht sich dein Körper nämlich wieder in Homöostase zu bringen. Er kommuniziert mit dir. Alles was wir tun müssen, ist unserem Körper zuzuhören und ihn seinen Job machen zu lassen. Nur das zu glauben fällt uns bei unseren Konditionierungen, Erfahrungen und unserem heutigen medizinischen System sehr schwer. Aber was, wenn doch? Ich bin bereit es herauszufinden und das nötige dafür zu tun – es zu leben. Stück für Stück, jeder kleine Fortschritt zählt. Bist du es auch? Dann melde dich bei mir. Let’s rock it.

Alles Liebe,

Carmen

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