Mama ich will Süsses!

Lerne meine 3 Prinzipien kennen um Süsses zu reduzieren

Da ich früher selbst ein Zuckerjunkie war (für mich war das Teil meines Stress-Essens) hatten wir schon immer Süsses im Haus. Als Vorbild für Ernährung ohne Zucker war ich also nicht zu gebrauchen. Die Omas brachten bei Besuchen gerne Gummibären und Co mit, damit sie Ihren besonderen Oma Status auskosten konnten. Und je älter meine Kinder wurden, desto mehr bedienten sie sich selbst (was dann zu bitteren Gefechten führte, warum jetzt nicht schon wieder etwas Süsses gegessen wird).

Das Süsses prinzipiell nicht gut ist, war mir zwar klar, aber was für einen Einfluss es auch auf das Verhalten meiner Kinder wirklich haben konnte, dass war mir lange trotzdem nicht bewusst. Darum schreibe ich heute genau zu diesem Thema einen neuen Blogartikel.

Warum Kinder Süsses lieben

Zucker ist heute ausserdem in fast allen (Fertig-)Produkten zu finden. Müsli, Cracker, Zwieback, Senf, Majo, Ketchup, Joghurt, Wurst, Süssgetränke, Energy Drinks etc.

Vor allen Dingen in vielen Produkten die speziell für Kinder gemacht werden. Denn Kinder lieben Süsses! Das ist eigentlich ganz natürlich, denn evolutionsbedingt signalisiert süsse Nahrung: Ich bin nicht giftig oder verdorben (es trägt also zu unserem Sicherheitsempfinden bei). Die Vorliebe für Süsses ist uns also angeboren.

Wie wirkt Zucker?

Zucker liefert schnell viel verfügbare Energie und auch Dopamin ins Hirn.

Dopamin ist ein Neurotransmitter und neben Serotonin wird es auch als «Glückshormon» bezeichnet und wird durch Insulin vermehrt ausgeschüttet. Steigt nach einer zuckerreichen Mahlzeit also der Insulinspiegel, so schüttet das Gehirn auch mehr Dopamin aus.

Allerdings gibt es leider auch einen negativen Nebeneffekt, denn so schnell wie der Blutzuckerspiegel ansteigt, fällt er auch wieder ab. Das Ergebnis ist ein schneller Rückgang der Energie und endet in Müdigkeit und fehlender Konzentration. Der Körper signalisiert also schon recht schnell wieder, dass er mehr Nachschub benötigt. In Form von Lust auf Süsses!!! Denn Dopamin wirkt wie eine Droge, es wird eine Art von Belohnungsmechanismus im Gehirn ausgelöst. Wenn du nun also «unterzuckert» bist, leidet auch deine Stimmung und Gefühlslage. Wer kennt es nicht das Kind welches aufbrausend, ungeduldig und ewig mäkelnd ist?

Auf Zucker zu verzichten fällt uns also extrem schwer.

Die süsse Verlockung lauert aber überall – beim Einkauf an der Kasse, beim Geburtstag, an Festen, Besuchen der Familie, als Belohnung oder Anreizsystem, es ist daher schwer Süsses ohne Wortgefechte zu reduzieren, wenn dein Kind schon sowieso nur eine limitierte Nahrungsmittelpalette isst, fällt es gleich doppelt schwer. Über die selektiven Esser, die unter den neurodiversen Kinder auch überproportional zu finden sind, schreibe ich gerne ein anders mal.

Heute geht es darum, warum sich der Aufwand trotzdem lohnt, gerade bei unseren Kindern mit Hyperaktivität oder einer ADHS Diagnose den Kampf um den Zucker aufzunehmen.

Was verursacht zu hohe Zuckeraufnahme im Körper?

  • Gefährdung von Übergewicht (durch Fettstoffwechselstörungen)
  • Insulinresistenz die auf Dauer zu Diabetes (Typ 2) führen kann
  • Einfluss auf Stimmung und Gefühlslage
  • Einfluss auf Konzentration und Aufmerksamkeit
  • Zucker ist ein Mikronährstoffräuber

Zucker ist für unseren Stoffwechsel also extrem gefährlich und es gibt einen Einfluss nicht nur auf den Körper, sondern auch auf unsere Hirnleistung.

Sind künstliche Süssstoffe also besser?

Nein, nicht wirklich. Lasse jegliche künstlichen Süssstoffe besser weg: gerade bei den künstlichen Süssstoffen wird oft mit «gut für die Zahngesundheit» oder «ohne Kalorien» geworben, aber diese künstlichen Süssstoffe (wie zb. Aspartam, Acesulfam K, Sucralose, Saccharin) bringen den Zuckerstoffwechsel meist noch mehr aus der Balance und haben zusätzlich noch schädlichen Einfluss auf die Darmflora. Am schlimmsten sind dann diejenigen die auch noch eine neurotoxische Wirkung haben und somit zusätzlichen Schaden im Hirn anrichten (bei neurodiversen Kindern nicht gerade sinnvoll).

Was also tun? Hier meine 3 einfachsten Prinzipien, denen ich folge:

  1. Je weniger, desto besser
  2. Je natürlicher, desto besser
  3. Mache selbst (im Idealfall)

Wie setze ich das am Besten um?

Um diese 3 sehr einfachen Prinzipien anzuwenden gebe ich hier gleich noch einige Tipps zur Anwendung:

  1. Limitiere den Einkauf von Süsswaren (bis auf Null). Wer nichts im Haus hat, kann auch nichts Essen. Du bestimmst, was es an Esswaren im Haus gibt.
  2. Teile deiner Familie und Freunden mit, dass Geschenke und Mitbringsel in Form von Süssigkeiten nicht erwünscht sind.
  3. Achte auf versteckte Zucker in Fertigprodukten
  4. Wenn du noch Süsswaren kaufst, achte darauf, dass keine Süssstoffe sowie anderen Farb- oder Konservierungsstoffe enthalten sind. Lese die Zutatenliste genau durch!
  5. Mache vieles selbst und ersetze raffinierten Haushaltszucker mit gesünderen Alternativen (wie z.B. Datteln, Bananen, Honig oder Ahornsirup), so kontrollierst du wieviel Zucker tatsächlich drin ist und kannst auch mit den anderen/restlichen Zutaten nach deinen Bedürfnissen variieren.

Wie handhabst du das so mit dem Zuckerkonsum zu Hause? Hast du eigene Tipps oder Tricks? Oder hast du darüber noch gar nie nachgedacht?

Ich freue mich wie immer über Kommentare, Fragen oder Anregungen von Euch unter coaching@carmen-stoffel.com

Alles Liebe,

Carmen

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