Ist dein Bruder behindert?

Die Probleme der Geschwister und 5 Tipps wie Du ihm/ihr helfen kannst

Leider passierte es immer wieder, je älter meine Kinder wurden und damit je offensichtlicher die Unterschiede von meinem Sohn zu neurotypischen Kindern war, umso mehr wurde meine Tochter wegen Ihres Bruders gehänselt, in der Schule, im Hort, auf dem Spielplatz….

«Ist dein Bruder behindert?» war dabei oft noch die unschuldigste Frage. Eigentlich drückt Sie ja eine Art von Interesse aus, aber oftmals war es einfach die subtile Art der Kinder, meiner Tochter zu sagen, dass sie einen «komischen» Bruder hat und haben sie daher damit aufgezogen. Meine Tochter leidet darunter, heute noch, denn sie liebt ihren Bruder. Und natürlich merkt auch Sie, dass er «anders» ist. Ich glaube sie ist aufgrund ihres Bruders, schneller zum Erwachsenwerden gezwungen worden. Nicht, weil wir sie mit Erwachsenenaufgaben beauftragt haben, sondern weil wir nicht genügend Kapazität (mental, körperlich und seelisch) hatten, um uns im gleichen Ausmass um Sie zu kümmern wie um unseren Sohn. Mein Sohn absorbierte unsere gesamte Energie. Jeden Tag, 24 Stunden lang.

Manchmal kam Sie nach Hause und fragte mich, ob Ihr Bruder behindert sei? Meine Antwort war immer die gleiche: wir sind alle einzigartig und jeder von uns ist anders. Ihr Bruder habe gesundheitliche Probleme die wir noch lösen müssen und daher braucht er momentan einfach länger um neue Sachen zu lernen, wie andere Kinder.

Heute weiss ich, dass obwohl meine Antwort sicher nicht «schlecht» war, die Antwort auf diese Frage eigentlich dennoch fast egal ist. Denn wichtiger als die Beantwortung der Frage ist deinem Kind das Gefühl zu geben, dass es seine eigenen Gefühle ausdrücken darf und diese berechtigt sind und gehört werden. Dadurch vermittelst du maximale Sicherheit, Mitgefühl und Liebe. Wie das geht?

Das sage ich Dir in den folgenden 5 Tipps:

  1. Nimm Dir Zeit und höre Dir die gesamte Geschichte an, die Frage wurde wahrscheinlich aufgrund eines Vorfalls getriggert
  2. Spreche darüber wie er/sie sich dabei gefühlt hat und zeige Mitgefühl (versuche Körperkontakt herzustellen, wenn dies möglich ist)
  3. Sucht gemeinsam nach Lösungsvorschlägen, die helfen könnten mit solchen Situationen umzugehen
  4. Ev. übt ihr Antworten ein, die er/sie das nächste mal verwenden kann (spielt solche Situationen zu Hause durch)
  5. Biete ev. deine Unterstützung an, dass du mit Aufsichtspersonen sprichst, die Ihr/Ihm eventuell vor Ort in schwierigen Situationen helfen können

Früher habe ich gedacht dass es ausreichend ist ihr diese Frage zu beantworten, weil ich diese Tipps nicht gekannt habe. Aber dadurch leidet auf Dauer der Selbstwert und die Beziehung zu deinem «gesunden» Kind. Beherzige also gerne die Tipps oben und wenn du bei der Implementierung gerne Hilfe hättest, dann melde dich bei mir für ein Kennenlerngespräch an oder schaue dich in meinem Onlinekurs Angebot um, im Kurs 1×1 im Umgang mit neurodiversen Kindern, lernst du noch viel mehr dazu.

Ich hoffe, dass dir der Artikel gefallen hat, ich freue mich wie immer über Kommentare, Feedback oder Anregungen von dir. Schreib mir!

Du schaffst das und schön dass es dich gibt.

Alles Liebe

Carmen

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