Meine 5 besten Tipps
Wir wussten schon immer, dass bei unserem Sohn, irgendwie etwas anders ist, als bei anderen Kindern. Nur ein Label oder eben eine Diagnose hatten wir keine. Lange dachte ich, dass ich auch gar keine brauche, aber Tatsache war, dass ich dadurch hilflos und allein war und das Problem erst mal vor mir herschob wie eine Bugwelle. Und diese Bugwelle wurde grösser und grösser und ich immer gestresster. Als die Diagnose dann gestellt wurde, wusste ich erst mal nicht ob ich depressiv oder erleichtert sein sollte. Denn der Ausblick war düster («Also erstmal müssen wir Ihnen sagen, dass Autismus nicht heilbar ist.») und die Last der Schuld an dem ganzen wurde irgendwie auch nicht leichter. Zumindest hatte ich nun eine Art der Entschuldigung für das Verhalten meines Sohnes, vor allem für denjenigen Teil der Familie und Freunde die uns jahrelang einfach als schlechte und unfähige Eltern abgestempelt hatten.

Geht es Dir genauso oder ähnlich? Hast Du schon immer geahnt, dass Dein Kind anders ist? Und Du dann eine oder mehrere Diagnosen für Dein Kind bekommen hast– Oftmals haben autistische Kinder nämlich nicht nur eine Diagnose, sondern oft noch eine 2. Oder 3. Nebendiagnose oben drauf…..
Daher hier meine besten Tipps zum Umgang mit der Diagnose:
- Glaube der Diagnose aber nicht der Prognose! Als wir unsere Diagnose erhalten haben, wurde uns als Erstes gesagt: «Autismus ist nicht heilbar.» Dieses Todesurteil für jegliche Hoffnung auf Besserung, ist weder fair den Eltern gegenüber noch hilfreich auf dem weiteren Weg. Es gibt inzwischen genügend Berichte von Eltern autistischer Kinder, die heute erwachsene Kinder haben die vielleicht nicht geheilt aber zumindest symptomfrei(er) leben.
- Befreie Dich von Schuld und Scham! Ich weiss, das ist einfacher gesagt als getan. Aber Eltern sind nicht Schuld an der Erkrankung Ihrer Kinder. Es sollte Dir wirklich egal sein, was andere über Dein Kind denken. Benutze die Diagnose nicht, dich dahinter zu verstecken! Du wirst Deinem Kind damit keinen guten Dienst erweisen.
- Höre auf Deine Intuition! Du bist 24 Stunden, 7 Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr mit Deinem Kind zusammen. Niemand kennt es so gut wie Du! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Eltern am besten Symptome und ihre Ursachen erkennen können, wenn Sie achtsam sind. Mein Kind hatte zb. jahrelang Durchfall und keiner meiner Ärzte wollte mich dabei unterstützen diese Situation zu verbessern. Heute weiss ich, dass Darmgesundheit ein zentraler Aspekt in der Genesung autistischer Kinder ist. Hätte ich bloss früher auf meine Intuition gehört….
- Informiere Dich und hole Dir (zusätzliche) Hilfe!
Es ist extrem hilfreich zu wissen, was mögliche Ursachen für Autismus sind. Lass dich nicht mit Sätzen wie: «Das ist genetisch bedingt» abspeisen. «Da kann man nichts tun.» Autismus ist eine komplexe Erkrankung und verlangt daher nach Verständnis und Wissen für komplexe Körperzusammenhänge, die weit über Genetik hinausgehen. Dies wird Dir helfen, Deinem Kind optimal in seiner Entwicklung zu helfen, aber auch die Symptomatik Deines Kindes besser zu verstehen und daher mit Liebe und Verständis auf schwieriges Verhalten zu reagieren. Hole Dir unbedingt Informationen und Wissen aus unterschiedlichen Quellen. - Symptombekämpfung oder Ursachenbekämpfung?
Werde Dir auch klar, was Du für Dein Kind willst. Bist Du damit zufrieden Symptome zu bekämpfen oder bist Du gewillt auf Ursachenforschung zu gehen und die Wurzel der Erkrankung anpacken. Viele gängigen Informationsangebote und Therapien dienen einzig der Symptombekämpfung und fördern die Entwicklung deines Kindes daher nur mässig. Wer auf Ursachenbekämpfung setzt, wird als Eltern gefordert – unter anderem braucht es Mut, Engagement und Motivation!
Ich hoffe, dass Dir der Artikel gefallen hat, ich freue mich immer über Kommentare, Feedback oder Anregungen. Wenn Du mehr über die körperlichen Zusammenhänge Deines Kindes wissen willst, dann empfehle ich Dir sehr meinen Online Kurs: Mein neurodiverses Kind verstehen. In diesem Kurs, habe ich viele Zusammenhänge für Dich aufgearbeitet.
Gib nicht auf, Du schaffst das und schön dass es Dich gibt.
Alles Liebe
Carmen