Und warum es für dich und deine Familie so wichtig ist, dass du sie dir auch gönnst!
Jahrelang war ich in meinem ureigenen Autopiloten unterwegs. Gestresst von meinem eigen ausgewählten Lebensstil sozusagen. Wie ich krampfhaft versuchte eine Karriere in der Versicherungsindustrie und gleichzeitig eine Familie mit einem autistischen Kind zu managen habe ich Euch wahrscheinlich schon erzählt. Das Ergebnis davon war, dass ich in jeder noch so kleinen Pause die ich hatte, mir zig Gedanken machte, was ich noch alles zu erledigen hatte. Ich suchte mir förmlich Arbeit. Nur nicht stillstehen, nur keinen Leerlauf produzieren. Meine Zeit war kostbar und ich wollte jede Sekunde davon «sinnvoll» nutzen – also hauptsächlich für Arbeit in irgendeiner Form.
Als ich in die Coachingwelt eingetaucht war, wurde mir immer wieder gesagt, wie wichtig Selbstfürsorge ist um meine Akkus wieder aufzuladen. In der Theorie war mir das ja auch klar, aber wie ich das in der Praxis ausführen sollte, war mir nicht ganz klar. Noch mehr in meinen bereits überfüllten Kalender zu packen, schien mir nicht möglich. Meine Akkus waren leer und das Auffüllen fiel schwer. Das Yogawochenende einmal im Jahr, machte all den Stress an den restlichen 363 Tagen im Jahr auch nicht wett. Zumal so richtig dabei abzuschalten auch schon schwer fiel….
Ich steckte also in einem kleinen Dilemma fest. Wie erschuf ich mir mehr Zeit für mich um meine Akkus wieder aufzuladen, ohne dass es mich viel Zeit kostete? Als ich dann das Thema Achtsamkeit für mich entdeckte, kam die Idee der Minipausen gerade richtig.

Was genau sind Minipausen eigentlich?
Minipausen können jederzeit über den Tag eingelegt werden und kosten überhaupt keine Zeit (und im übrigen auch kein Geld). Ja Sie können sogar zusammen mit den Kindern gemacht werden. Denn in Wirklichkeit ist es der Moment in dem wir es schaffen «im Moment» zu sein. Unsere Umwelt, unseren Körper und unsere Gedanken und Gefühle wahrzunehmen und zu spüren. Dieses mentale nachspüren, hat sich übrigens in Forschungen gezeigt, verringert die Aktivität in unserem limbischen System (unserem Gefühlszentrum im Gehirn) und aktiviert den Präfontalen Kortex (unserem Teil des Gehirns der für komplexe Handlungsplanungen zuständig ist) was in der Regel bedeutet, dass man ruhiger und ausgeglichener wird.
Super oder? Also wie gehen Minipausen dann? Hier ein paar Beispiele:
- Der Abendhimmel leuchtet in einem besonderen Rot heute? Nimm Deine Kinder und gehe mit Ihnen kurz raus um dieses Naturspektakel zu bestaunen.
- Schliesse Deine Augen und denke an eine Erfahrung zurück in der Du rundum glücklich warst und spüre in Deinem Körper nach, wie sich dieser Glücksmoment in Deinem Körper anfühlt.
- Strecke Dich lang und dann nimm ein paar tiefe Atemzüge in den Bauch. Beim einatmen hebt sich die Bauchdecke, beim Ausatmen senkt sich die Bauchdecke Richtung Wirbelsäule. Versuche länger auszuatmen als einzuatmen.
- Nimm einen Schluck Deines momentanen Lieblingsgetränks, setze Dich damit an Deinen Lieblingsplatz, schliesse eventuell die Augen und geniesse dieses Getränk mit all Deinen Sinnen.
- Rette eine Schnecke auf der Strasse mit Deinen Kindern und lege Sie sanft im Gras ab. Spüre nach, wie sich die Schnecke auf Deiner Hand anfühlt und was die «Tierrettung» in dir auslöst.
- Lächle die Menschen an, die an Dir im Supermarkt vorbeigehen. Spüre nach, was Dein eigenes Lächeln in Deinem Körper bewirkt und was eventuell durch das Lächeln welches zu Dir zurückkommt passiert.
Mache einfach alles was sich gut für Dich anfühlt und Du wirst sehen, wie schnell Dein Stresslevel sinkt. Das coole an der ganzen Sache ist, dass deine Familie auf vielfache Weise von Deinen Minipausen profitieren wird. Zum einen weil Dein Stresslevel sinkt und Du mit der Zeit ruhiger und ausgeglichener wirst. Vor allem wenn Du es schaffst, mehrere dieser Minipausen am Tag einzulegen. Zum anderen bist Du maximales Vorbild für Deine Kinder, denn Du zeigst Ihnen wie man achtsamer durch den Alltag kommt und wieviel mehr man dadurch entdecken und erleben kann. Also raus aus dem Autopiloten und rein in die Minipause!
Ich hoffe, dass Dir der Artikel gefallen hat, ich freue mich immer über Kommentare, Anregungen oder Fragen.
Viel Spass beim Umsetzen in Deinem Alltag und schön dass es Dich gibt.
Alles Liebe
Carmen